LICHTKAMMER, 2010, Raketenstation, Museumsinsel Homboich
Blick in die Installation der Camera Obscura
Museumsinsel Hombroich
Martin Streits künstlerische Experimente mit der begehbaren Camera Obscura begannen 2010, als ihn das Field Institute der Museumsinsel Hombroich bei Düsseldorf dazu einlud, seine Malerei in der Raketenstation des dortigen Museums auszustellen. Der Raum des Field Institute hat die beachtliche Länge von 48 Meter bei einem Querschnitt von jeweils nur 2,4 Meter in Höhe und Breite. Damals konnte sich Streit nicht vorstellen, in diesem extremformatigen Raum seine gemalten Bilder zu zeigen.
Bereits einige Jahre zuvor hatte der Künstler experimentell mit dem Prinzip der Camera Obscura gearbeitet, indem er lichtempfindliche Fotopapiere in eine aus Karton gebaute Dunkelkammer einspannte. An die faszinierenden Ergebnisse dieser Versuche erinnert, entwickelte Streit die Idee, den langen tunnelartigen Raum auf der Insel Hombroich in eine begehbare Camera Obscura zu verwandeln. Parallel dazu entwickelte er mehrere transportable Camera Obscura-Gehäuse mit digitalem Rückteil, die ihm seitdem als Werkzeug für seine fotografischen Arbeiten dienen.
Zeitgleich zur Installation auf Hombroich entstanden bereits einige Serien mit Motiven der Südfassade des Kölner Doms, angefertigt mit der transportablen Camera Obscura. Streit war fasziniert von den sich ständig wechselnden Wirkungsformen und Modulationen des Lichtes im Tagesverlauf. Im Vergleich mit Claude Monets Serien der Kathedrale von Rouen reifte die Idee, dieses Lichtspiel in einer großen begehbaren Camera Obscura-Installation vor der Kölner Kathedrale erlebbar zu machen und fotografisch zu dokumentieren.